Fachinformationen - Japan Enzephalitis-Impfung: Kurztext
Japan-Enzephalitis Impfung (Kurztext)
Verbreitung (Epidemiologie)
- Ländliche Regionen Südostasiens
- Karte
Erkrankung
Infektionsrisiko
- Für Reisende als sehr gering einzustufen
- Vor dem Hintergrund der erheblichen Reiseaktivität in Südasien liegt das Risiko Reisender (außerhalb von bekannten und zu meidenden epidemischen Ausbrüchen) möglicherweise in einer Größenordnung von 1: 1 Mio. -100 Mio.
- In den USA wurden von 1998-2008 vier Erkrankungen bei asiatischen Migrantinnen registriert.
- Das Risiko der einheimischen Bevölkerung wird in betroffenen Regionen auf 0.1-2 Fälle pro 100.000 pro Woche geschätzt
- Ergänzende Informationen:
Risiko für schwere oder tödliche Verläufe
- Die meisten Infektionen verlaufen ohne Erkrankung (99%)
- Die Letalität (Todesfälle pro Erkrankte) liegt zwischen 20 und 30%.
- Bei den Überlebenden muss in 30 – 50% mit schweren neurologischen oder psychiatrischen Folgeschäden gerechnet werden.
Vorbeugung
- Mückenschutz insbesondere nachts (Überträger: Culex-Mücken mit nur kurzer Reichweite)
Impfung
- Ein neuer Impfstoff wurde 2009 zugelassen
- Zulassung des PEI
- EU-Zulassung des Impfstoffs für eine Anwendung bei Kindern (05.02.2013).
- Erfahrungen mit der Anwendung bei Kindern in den USA (MMWR 15.11.2013).
- Unerwünschte Wirkungen (UEW)
- Herstellerinformation
- Bedrohliche UEW: Innerhalb einer Probandengruppe von knapp 2.000 Personen fand sich lediglich ein bedrohliches unerwünschtes Ereignis (drei Wochen nach Impfung 2. Herzinfarkt, bei bestehender KHK und Status nach früherem MI), vermutlich ohne kausalen Zusammenhang mit der Impfung
- Nicht bedrohliche UEW: u.a. Schmerzhaftigkeit im Bereich der Impfstelle (27,7%), Kopfschmerz (21,6%), Fieber (1,9%)
- Anwendung
- Zwei Impfungen im Abstand von vier Wochen
Indikation
- Abwägung von Reise- und Impfrisiko: Bisher liegen keine Daten vor, die eine Abwägung zwischen Erkrankungsrisiko und Risiko bedrohlicher Impfstoffnebenwirkungen erlauben. Da das Erkrankungsrisiko für Touristen bei deutlich unter 1: 1 Mio liegen dürfte, bleibt unklar, in welchem Verhältnis ein Nutzen möglichen Risiken gegenübersteht. Auch bei sehr gut verträglichen Impfstoffen wäre bei 1 Mio. verabreichten Dosen mit einigen Fällen bedrohlicher Nebenwirkungen zu rechnen.
Empfehlungen
MG, HEF, 21.08.2018